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BestätigenDer klassische bayerische Schmalzler von Pöschl ist dunkelfarbig, mittelfein im Korn und relativ feucht. Der Name Schmalzler rührt daher, dass dieser Schnupftabak früher mit Butterschmalz verfeinert wurde.
zurück zu den ProduktenRohtabak
Bei dieser Schnupftabakgattung werden dunkle Tabake verarbeitet, wie sie auch bei der Herstellung von Zigarren Verwendung finden. Es handelt sich dabei um Dark – Air Cured Tabake.
Eine Besonderheit für Schmalzler Schnupftabak ist Mangotes, auch Fresko genannt. Hergestellt wird dieser Würztabak in Brasilien, daher der Name „Brasil“ wie der Schmalzler auch gerne genannt wird. Sein rumartiges Aroma erhält der Mangotes durch Fermentation im Ursprungsland. Nach Deutschland gelangt er in traditioneller Verpackung nämlich zu Strängen versponnen und in ungegerbte Kuhhäute eingenäht.
Die Rohtabake werden zuerst auf einer Mühle vorzerkleinert, bevor sie mit einer gärenden Sauce vermischt werden. Die Herstellung der Gärsauce erfolgt nach Jahrhunderte alten Rezepturen. Zutaten sind Wasser, Zucker in Form von Sirup und Melasse und Fruchtauszügen. Nach dem Zusammenmischen entwickelt sich eine gute Gärung.
Fermentur
Das Geheimnis schlechthin bei der Brasilschnupftabakherstellung ist die nochmalige Fermentierung des Rohtabaks. Das Material wird stark mit einer auf alkoholischer Basis gärenden Sauce angefeuchtet, gut durchgemischt, in Kisten verpackt und monatelang fermentiert. Über diesen Zeitraum entwickelt sich der für Brasil – bzw. Schmalzlerschnupftabake charakteristische Geschmack, der bei den Tabakrippen wesentlich intensiver ist als beim Rohtabakgranulat. Entscheidend für eine erfolgreiche Fermentur ist, dass die Gärsauce am Tabak gut weitergärt. Kennzeichen für einen guten Gärverlauf ist, dass das granulierte Tabakmaterial nicht abtrocknet (erkennbar am Geruch und an der Oberfläche der Kisten).
Trocknung und Mischungszusammenstellung
Nach der Fermenturzeit werden die Kisten ausgeleert, der Inhalt abgekühlt und jeweils Teilmengen getrocknet. Dies erfolgt auf einer Trockenplatte aus Edelstahl. Restmengen bleiben feucht. Nach dieser Aufteilung in trockenes, halbfeuchtes und feuchtes Material beginnt die Mischungszusammenstellung nach Jahrzehnte alten Rezepturen für die entsprechenden Schmalzler-Sorten, wobei es dem Tabakreiber überlassen bleibt, mit welcher Konsistenz er die Mischung zusammenstellt.
Bei der Mischungszusammenstellung wird auch die Hinzugabe von Mangotes oder Fresko rezeptmäßig vorgenommen. Die Tabakstränge werden vorher in dünne Scheiben geschnitten. Mangotes regelt die Kräftigkeit der Prise, hauptsächlich bei natürlichen Schmalzlern.
Vermahlung oder „Tabak reiben“
Das Zerkleinern zu feinem trockenem Tabakmehl geschieht auf sogenannten Reibstühlen, die speziell für die Schnupftabakindustrie in den vorigen Jahrhunderten konzipiert wurden. Daher kommt auch der Ausdruck „Reiben“ und nicht „Mahlen“. Betrieben wurden diese über große Transmissionen anfangs mit Wasserkraft, dann mit Diesel, später und heute mit Elektromotoren. Das Tabakreiben erfolgt mit einem Stempfel aus Weichholz, der auf dem Reibstein vertikal rundum läuft, wobei sich die Mischung in einer Mulde des Reibsteins befindet. Das Reiben ist eine langsame, äußerst Material schonende Methode. Durch die leichte Erwärmung während des Reibvorgangs verdunstet die Feuchtigkeit, sodass nach Beendigung des Reibens und anschließender Absiebung das hergestellte Tabakmehl staubtrocken ist. In Kisten abgefüllt wird es mehrere Tage zum Auskühlen gelegt, bevor die Endmischung hergestellt wird.
Endmischung
Das nach dem Reiben erzeugte trockene Tabakmehl bezeichnen wir als „ungefettetes“ Tabakmehl. Diese Ausdrucksweise rührt daher, da noch bis ca. 1930 Schmalzler trocken verkauft wurde. Das Tabakmehl muss, um es schnupffähig zu machen, angefettet werden. Bis 1930 verwendete man tierische oder pflanzliche Fette, u.a. auch Schmalz. Deshalb wird diese Art Schnupftabak auch „Schmalzler“ genannt. Wegen der Haltbarkeit konnte das Ausmischen mit Fetten und Ölen nur in ganz kleinen Mengen erfolgen. Ab 1930 ging man dazu über, die herkömmlichen Fette durch Paraffinöl/Weißöl zu ersetzen, sodass eine Großmengenherstellung des Endprodukts möglich war. Das Haus Pöschl war hierbei Vorreiter. Wurde bis zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich natürlicher Schnupftabak, das heißt mit „Schmalz“ oder Paraffinöl gefettetes Tabakmehl, geschnupft, so kamen danach die aromatisierten Schmalzler-Schnupftabake hinzu, wobei Pöschl wiederum die Vorreiterrolle zukam. Nach Kriegsende setzten sich dann mengenmäßig die aromatisierten Schmalzlersorten immer mehr durch, Schmalzler mit natürlichen Aromen wurden zu Spezialitäten.
Bei der Weißölzugabe und Aromendosierung wird exakt nach genauen Rezepturen gearbeitet, die zum Teil schon über 100 Jahre alt sind. Die Herstellung erfolgt völlig getrennt von der Menthol- Snuff-Produktion, u.a. wegen der Verschiedenartigkeit der verwendeten Zutaten. Die fertigen Schmalzlersorten werden in kleine Plastikkisten abgefüllt und in einem gesonderten Raum zur Abfüllung bereitgehalten.
Endverpackung
Im Gegensatz zu den verschiedenartigsten Dosen und Boxen bei Menthol-Snuff, wird bayerischer Schmalzler nach wie vor traditionell in Beutel zu 100 g abgefüllt. Darüber hinaus gibt es noch eine moderne Packungsart mit Folientütchen, 25g Inhalt, die von der Rolle weg gefertigt werden. Die 100 g-Beutel werden in Stangen à 5 Stück, die Tütchen in Verkaufskartons à 10 Stück gepackt. Früher war die Befüllung der Beutel reine Handarbeit. Heute erfolgt dies in einem Halbautomaten. Die Abpackung in Tütchen erfolgt an einer modernen Anlage.